Infos zu Titus Maccius Plautus aus den verschiedensten Quellen:


Titus Maccius Plautus war einer der ersten und produktivsten Autoren von Komödien im alten Rom. Der umbrische Beiname Plautus bedeutet auf Deutsch Plattfuß.


Plautus wurde um 254 v. Chr in dem kleinen apenninischen Bergdorf Sarsina (Umbrien, Italien) geboren. Es hielt ihn nicht in der dörflichen Enge und er schloss sich als Jugendlicher einer der umherziehenden Theatertruppen an. Bald wurde er römischer Soldat, später Kaufmann. Dabei verlor er sein Geld und musste sich als wandernder Handmüller durchschlagen. Etwa im Alter von 45 Jahren fing er an, Komödien zu schreiben. Inzwischen waren griechische Komödien beliebt geworden. Plautus Komödien, die ersten Werke waren Addictus und Saturio, waren rasch erfolgreich, so dass er das Müllerdasein aufgeben und sich dem Schreiben widmen konnte. Plautus starb hochbetagt um 184 v. Chr


Plautus schrieb etwa 130 Komödien, von denen 21 überliefert sind. In seinen Komödien nahm er durchaus Bezug auf aktuelle Ereignisse, wie den Punischen Krieg gegen Karthago, die Kriege in Griechenland und Magnesia oder die Gefangennahme des Dichters Naevius. Im Mittelpunkt standen jedoch immer die - teilweise derben - komischen Momente und die auf Unterhaltung hin konzipierte Handlung. Plautus' Werke wurden zur Grundlage auch für spätere Autoren. So nahm William Shakespeare die Menaechmi zur Grundlage für seine Komödie der Irrungen. Auch Molière und Gotthold Ephraim Lessing nahmen Anleihen bei Plautus. J.M.R. Lenz übersetzte und bearbeitete ab 1772 einige Komödien des Plautus und übertrug sie in deutsche Verhältnisse.


Literaturverweise


    * F. W. Ritschl: Plautus. 4 Bde. Leipzig (1871-1894)


    * thelatinlibrary.com/plautus.html Plautus Werke im Original



Der Ursprungsartikel stammt von der deutschsprachigen Wiki pedia (siehe oben: "Original Artikel & Autoren Liste").

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Titus Maccius Plautus


Geboren in Sarsina (Umbrien) 250 und gestorben in Rom 184 v.Chr.,

zählt Plautus zu den bedeutensten römischen Komödiendichtern.


vita


Seine Lebensdaten sind uns hauptsächlich von Varro bekannt. So kam Plautus schon früh nach Rom, in dem er bis zu seinem Tode blieb. Die Tatsache, dass er Griechisch lesen und Schreiben konnte, lässt auf eine höhere Bildung schließen, auch wenn Plautus lange in ärmlichen Verhältnissen lebte. Er soll sein Geld durch Handelsspekulationen (!) verloren haben und arbeitete dann als Mühlensklave und schrieb seine berühmten Komödien.

Es wird vermutet, dass Plautus Schauspieler war, weil seine Werke so bühnenwirksam sind, wie sie nur ein Mann vom Fach verfassen konnte. Plautus soll 130 Bühnenstücke geschrieben haben, Varro berichtet von mindestens 21 Authentischen, die uns auch überliefert worden sind.


de operibus


Plautus nahm griechische Komödien, besonders von Menander (342-290 v.Chr.) sowie Diphilos und übersetzte diese ins umgangssprachliche Latein. Dabei hielt er sich jedoch nur grob an den Originaltext und Handlungsverlauf, veränderte die reinen griech. Sprechstücke durch Gesangszenen, Tanzeinlagen, erweiterte oder kürzte Witze, verschmolz mehrere Werke zu Einem, fügte Lokalkolorit und röm. Sitten ein, beließ aber die griech. Namen und Schauplätze, so dass seine Werke für die Römer seiner Zeit immer etwas exotisches Flair inne hatten.

Die Bühnenstücke des Plautus sind im trochaeschen Septenar (7 ½ Verse) verfasst, wurden mit (Flöten-) Musik untermalt vorgetragen, spielten im Kleinbürgertum und verhöhnten die traditionellen Gesellschaftsstrukturen: Oft sind verschmitzte Sklaven die Hauptpersonen, intrigante Hetären triumpieren und der Pater familias wird an der Nase herumgeführt.

Die Handlung dreht sich meist um Liebe, Intrige und Verwechslung, es geht darum für einen Jungen eine Geliebte zu finden oder Geld für diese zu beschaffen.

Plautus schrieb seine Komödien für das einfache Volk, die Stücke sind angefüllt mit derber Komik und eine Fundgrube für röm. Schimpfwörter.

Dies unterscheidet die Werke Plauti von den griech. Originalen, die zwar auch im Kleinbürgertum spielen, aber auf eine exakte Charakterzeichnung Wert legten, maßvolle Witze und menschliche Schwächen beschreiben.

Bekannter Vertreter dieser Werke ist P. Terentius Afer (deut.:"Terenz"), der die griechischen Werke exakt ins Lateinische übersetzte und sowohl auf einen genauen, maßvollen Stil als auch aristokratische Haltung seiner Adaptionen bedacht war.

Anders als bei den griech. Originalen, in denen immer der Gute gewann (Prinzip des agathe tyche = gütiges Schicksal), gewann bei Plautus am Schluss oft der schlaue Intrigant (fortuna = der blinde Zufall).


effectus futuri


Die Werke des Plautus, die von der reinen Komödie bis zum Charakterstück reichen, waren maßgeblich nicht nur für das folgende römische sondern auch für das europäische Lustspiel.

Seine Werke waren Vorlage für u.a. Shakespeares Comedy of Errors, Werke Kleists, Blois', Rotrous oder Molieres. Lessing übersetzte Captivi ins Deutsche.


de lingua latina antiqua - ein kurzer Einblick


Die Werke Plauti sind wie andere früherer Schriftsteller in einem alten Latein, dass in der Zeit der Republik (250 bis etwa 50 v. Chr) geschrieben wurde, soweit sie nicht von spätantiken Autoren vereinheitlicht worden sind. Typisch sind jedoch absichtlicher Gebrauch solcher alten Formen bei einigen antiken Autoren wie z.B. Sallust als Stilmittel oder gezielten Rückbesinnung auf alte Zeiten.

Dieses alte Latein (Altlatein) hat einige Unterschiede zu der klassischen Form. Das kommt einerseits von einer anderen Aussprache zu dieser Zeit, als auch, dass man damals keine einheitliche Schreibweise hatte oder die Graveure teilweise selbst nicht lesen konnten (Unterschiedliche Schreibweisen im selben Text).

Die Unterschiede sind meist um so größer je älter die Texte sind.


1.) "tace atque abi rus / ego ire in piraium volo in vesperum parare piscatum mihi / ervom tibi aliquis cras faxo ad villam adferat / quid est / quid tu me nunc optuere furcifer" aus molestia, 1 / 66-69

(Halt's Maul und scher dich auf's Land, ich will zu Piraeus gehen und mir zum Abendmahl Fisch bereiten. Deine Erbsen wird ein Anderer morgen zu dir auf's Landgut bringen - so soll man es tun.

Was ist ? Was glotzt du mich an, du Strolch ?!?)


2.) honc oino ploirume cosentiont romane duonoro optumo fuise viro / luciom scipione / filios barbati consol / censor / aidilis / hic fuet apud vos / hec cepit corsica aleriaque urbe / dedet tempestatebus aide meretod


CIL I² 9 s. 379 Ri 38 E CE 6 De 3 (Sarkophagplatte aus Peperin vom Grabe des consuls d. J. 259 v. Chr.)


3.) Manios med fhe-fhaked Numasioi


(Manius hat mich für den Numasio gefertigt)


CIL I² 3 s. 370. 717 XIV 4123 De 8561 Di tab. s. VII mit Abbildungen, (goldene Fibel aus einem Grabe zu Praeneste mit linksläufiger Inschrift, um 600 v. Chr.) [älteste bekannte lat. Inschrift]


So fällt auf, dass die Diphtonge ae als ai geschrieben wurden, was der tatsächlichen Aussprache entspricht, dasselbe gilt für oe, was somit oi geschrieben wurde.

Dazu werden i-u Konstruktionen oft als iou geschrieben (ioudicium, lucious), da hier wegen der Aussprache des i als "ij" ein o zwischen dem i-u zu klingen scheint ("ijoudikium"). (das gilt auch für ähnlich klingende Konstruktionen)

Das u wurde in den ältesten Quellen in der Endung sehr oft als o geschrieben (lucios), was auf eine tiefe Betonung des u hinweist, so dass einmal u oder o geschreiben wurde, je nach Empfindung des Schreibers (?) u-u oder v-u in der klassischen Schreibweise wurden generell u-o geschrieben (Bedingt durch die tiefe Betonung des u im Lateinischen) und so gesprochen (ervom = ervum, curruom = curruum) Die Superlativeendung -imus, a, um (optimus, maximus) war immer -umus, a, um (optumus,..)


Die Personalpronomina vester, a, um waren voster, a ,um daneben gab es auch die archaischen Formen von suus, a, um : sovus, sova, sovum; hier ist noch die zusätzliche Eigenschaft des u als v ("w") zwischen s-a und s-e ("ßowa"), die bei der klassischen Schreibweise fehlt ("ßua").

Die Demonsrativpronomen is ea id warn meist im Dat. und Abl. Plural eis ("e-iß") statt iìs


Hic, Haec, Hoc wurden in allen Formen mit ihrem demonstrativen Anhängsel -ec oder -c geschrieben. (Kursiv = Aussprachebeispiele)


hic `ic      haic `aik  hoc `ok

huiusce `uiußke                     

huic             

hunc   hanc   hoc

hoc     hac     hoc

hisce `ißke         haic    haic

horunc `orungk  harunc          horunc

hisce           

hosce            hasce `aßke       hosce

hisce           



Die Relativpronomen qui, quae, quod waren im Genitiv Singular quoius ("kwoiuß") statt cuius ("kuiuß") und im Dativ quoi statt cui. Zudem wurde das cum mit Konjunktiv quom -weil u-u Regel- ("kwom") geschrieben, das normale cum war com.


Manche Buchstaben erfuhren auch einen anderen Wandel, so wurde murus früher moinus oder moenus geschrieben, unus war oinus oder oenus. So werden auch viele Wörter anders geschrieben, als in den klassischen Texten; Auskünfte darüber sind in der Regel in den gängigen Wörterbüchern vermerkt.


Text und Übersetzungen von Raphael Richarz

Digitale Bearbeitung, Webdesign, Layout und Redaktion : Ingo Henneberg


Plautus, Titus Maccius


http://www.ulikoehler.de/Sachkunde/Plautus_Titus%20Maccius.html


(um 250-184 v. Chr.), römischer Komödiendichter, der bei den Römern sehr beliebt war und die europäische Bühnenliteratur in der Zeit nach der Renaissance stark beeinflußt hat. Mit Cato und Terenz gehört er zu den

bedeutendsten Dichtern der römischen Vorklassik. Plautus wurde in Sarsina in Umbrien geboren. Als Jugendlicher soll er nach Rom gegangen sein, wo er sich seinen Lebensunterhalt mit verschiedenen Tätigkeiten am Theater verdiente und sich bald als Komödiendichter etablierte. Von den 100 Komödien, die ihm zugeschrieben werden, sind jedoch nur noch 20 vollständig und die Vidularia unvollständig erhalten. Fast alle stammen aus den letzten 20 Jahren seines Lebens. Plautus’ Komödien sind nach dem Vorbild der Werke von Menanders, Philemons, Diphilus’ und anderer Autoren der griechischen „neuen Komödie" entstanden. Plautus fügte zahlreiche lokale Anspielungen hinzu und führte die Elemente Gesang und Tanz ein (der Dialog nahm nur etwa ein Drittel des gesamten Stückes ein). Mit seinem ausgeprägten Sinn für Humor und seiner Beherrschung des umgangssprachlichen Lateins schuf er äußerst bühnenwirksame Farcen, die oftmals amüsanter waren als die Stücke der griechischen neuen Komödie. Im Handlungsverlauf kommt es aufgrund von Betrügereien oder Verwechslungen gewöhnlich zu turbulenten Verwicklungen. Die Charaktere entsprechen ihren Vorbildern aus den griechischen Komödien, so tauchen häufig Typen wie Schmarotzer, Kuppler oder prahlerische Krieger auf. Plautus’ Komödien zeigen sowohl in ihrem Inhalt als auch in ihren Charakteren Vielfalt und Erfindungsgeist und reichen von der mythologischen Parodie (Amphitruo) bis zur Romanze (Rudens), von der Verwechslungskomödie (Menaechmi) bis zum Charakterstück (Aulularia) und von der Posse (Casina) und Farce bis zur vollendeten Komödie (Captivi und Trinummus).


Tizus Maccius Plautus


aus http://www.kleist.org/amphitryon/materialien/plautus01.htm


Plautus, Titus Maccus, berühmter röm. Komödiendichter, geb. um 254 v. Chr. zu Sarsina in Umbrien aus niederm Stande, gest. um 184 in Rom, anfangs in Rom Theaterdiener und Schauspieler (daß er sich als Mühlknecht habe verdingen müssen, ist spätere Legende), verfaßte als solcher einige Lustspiele, die so großen Beifall fanden, daß er sich fortan dem Dichterberuf widmete. Varro fand ungefähr 130 Stücke vor, die des P. Namen trugen; doch stellte er von ihnen nur 21 als unbestritten echt fest, die sogen. fabulae Varronianae, für uns die ältesten vollständigen Denkmäler der römischen Literatur. Es sind (zum Teil ziemlich selbständige) Nachbildungen griechischer Originale der neuen Komödie. Nur auf augenblickliche Erheiterung des Publikums berechnet, erreichen sie diesen Zweck durch die Komik der Situationen, treffende Anspielungen auf römische Zustände, unerschöpflichen Witz, belebten Dialog und reichen Wechsel der Rhythmen. Für uns sind seine Stücke in erster Linie dadurch wertvoll, daß sie uns eine allerdings künstlerisch gesteigerte Darstellung der römischen Volkssprache seiner Zeit geben. Die besten sind: »Amphitruo« (von Molière und, nach diesem, von H. v. Kleist neu bearbeitet), »Aulularia« (Vorbild von Molières »Avare«), »Captivi« (Ausg. von Brix, 5. Aufl., Leipz. 1897; Lindsay, Lond. 1900),

[Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Aufl. Bd. 16, S. 33]


Titus Maccius Plautus


http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Plautus.html


Titus Maccius Plautus war einer der ersten und produktivsten Autoren von Komödien im alten Rom. Der umbrische Beiname Plautus bedeutet auf Deutsch Plattfuß.


Plautus wurde um 254 v. Chr. in dem kleinen apenninischen Bergdorf Sarsina (Umbrien Italien ) geboren. Es hielt ihn nicht in der dörflichen Enge und er schloss sich als Jugendlicher einer der umherziehenden Theatertruppen an. Bald wurde er römischer Soldat später Kaufmann. Dabei verlor er sein Geld und musste sich als wandernder Handmüller durchschlagen. Etwa im Alter von 45 Jahren fing er an Komödien zu schreiben. Inzwischen waren griechische Komödien beliebt geworden. Plautus Komödien - die ersten Werke waren Addictus und Saturio waren rasch erfolgreich so dass er das Müllerdasein aufgeben und sich dem Schreiben widmen konnte. Plautus starb hochbetagt um 184 v. Chr.


Plautus schrieb etwa 130 Komödien von denen 21 überliefert sind. In seinen Komödien nahm er durchaus Bezug auf aktuelle Ereignisse wie den Punischen Krieg gegen Karthago die Kriege in Griechenland und Magnesia oder die Gefangennahme des Dichters Naevius . Im Mittelpunkt standen jedoch immer die - teilweise derben - komischen Momente und die auf Unterhaltung hin konzipierte Handlung. Plautus' Werke wurden zur Grundlage auch für spätere Autoren. So nahm William Shakespeare die Menaechmi zur Grundlage für seine Komödie der Irrungen . Auch Molière und Gotthold Ephraim Lessing nahmen Anleihen bei Plautus. J.M.R. Lenz übersetzte und bearbeitete ab 1772 einige Komödien des Plautus und übertrug sie in deutsche Verhältnisse.


Literaturverweise


    * F. W. Ritschl : Plautus. 4 Bde. Leipzig (1871-1894)


gute englische seite zuTitus Maccius Plautus:


http://latin.agnesscott.edu/Roman_Comedy/playwrights/plautus.html


http://latin.agnesscott.edu/Roman_Comedy/index.htm